SV Pfrondorf I – TSV Lustnau 2:0 (0:0)

Unter dem Hashtag „desklassiko“ wurde das Derby zwischen dem SV Pfrondorf und dem TSV Lustnau bereits Wochen vor dem Spiel angepriesen. Die Social Media Abteilungen beider Vereine arbeiteten unter Hochdruck, um dieses Derby zu einem besonderen zu machen. Am Sonntag war es dann endlich soweit.

SVP Trainer Rasmus Joost sorgte vor dem Spiel bereits für die erste kleine Überraschung. Er ließ Florian Wittlinger trotz seiner überragenden Leistung im letzten Spiel nur auf der Bank. Dort fand sich auch Fabian Bart wieder, der nach seiner beruflichen Abwesenheit quasi direkt aus dem Flieger in den Kader rutschte. Bei seiner Ansprache vor dem Spiel, machte Joost seinen Spielern klar, dass für dieses Spiel volle Konzentration nötig sei. Doch zu Beginn des Spiels sah es danach nicht aus. Lustnau kam besser in die Partie, dem SVP merkte man ein bisschen den Druck an was zu einem nervösen Beginn sorgte. Erst nach 10 Minuten bekam der SVP das Spiel in den Griff. Vielleicht lag es auch daran, dass die Höhberg-Hools ihren Support für die ersten 10 Minuten verweigerten. Damit nahmen sie klar Stellung, dass für Montagsspiele in der Kreisliga A3 kein Platz ist. Die Lustnauer Ultras verzichteten aus Protest sogar komplett auf die Anreise nach Pfrondorf.

Mit der aufkommenden Stimmung wurde dann auch der SVP besser. Das Spiel wurde von beiden Seiten intensiv geführt. Pfrondorf hatte mehr Spielanteile doch zu Chancen kam der SVP nicht. Während SVP Keeper Marcel Pleeß in der 1. Halbzeit nicht einmal eingreifen musste, prüfte allein Dominik Kuti TSV Torhüter Philipp Wallochny mit einem Freistoß, den Wallochny allerdings ohne Probleme entschärfte. Die fast 300 Zuschauer sahen so eine spannende aber Ereignisarme Partei in der 1. Halbzeit. In der zweiten Hälfte änderte sich zunächst nicht viel. Doch der SVP kam zu seinen ersten Torchancen. Andre Schwiedel scheiterte mit einem Kopfball, nach Flanke von Paul Knorr an Wallochny, ein paar Zeigerumdrehungen später setzte Einwurfspezialist Johannes Steib seinen Schuss ein bisschen zu hoch an.

Der SVP wurde nun deutlich druckvoller und in der 55. Minute war es dann endlich so weit. Paul Knorr brachte einen Einwurf im Stile eines Jojo Steibs in den Strafraum. Aus dem Getümmel heraus scheiterte Dietmar Hahn mit seinem ersten Versuch doch der zweite Versuch mit seinem eigentlich schwächeren rechten Fuß, prallte vom Innenpfosten ins Tor. Der Jubel war riesig auf Pfrondorfer Seite. Man spürte förmlich wie eine Last den Spielern von den Schultern viel. Nun wurde das Spiel besser. Lustnau war sofort bemüht den Ausgleich zu erzielen. In der 60. Minute hätte dieser auch fallen müssen, doch Jonathan Palmer zielte nach einer starken Flanke von der linken Seite einen Tick zu hoch. Glück für den SVP. Mit Oldie Steffen Mall brachte Joost dann nochmal Erfahrung ins Spiel. Und dieser Wechsel sollte sich auszahlen. In der 71. wurde Andre Schwiedel steil geschickt und lief auf TSV Schlussman Wallochny zu. Uneigennützig legte Schwiedel quer und der eingewechselte Steffen Mall schob zum 2:0 ein. Doch zum Entsetzen aller, entschied der Schiedsrichter auf Abseits. Eine klare Fehlentscheidung.

Doch der SVP ließ nicht locker. Immer wieder setzte man brandgefährliche Konter. Andre Schwiedel wurde zweimal klasse bedient. Den ersten Ball setzte er knapp neben das Tor. Sein zweiter Versuch Minuten später, wurde noch von einem Abwehrspieler von der Linie gekratzt. Doch in der 90. Minute machten die Pfrondorfer den Deckel drauf. Dominik Kuti legte nach einem Konter den Ball Steffen Mall in den Lauf, der cool blieb und mit seiner ganzen Erfahrung das 2:0 erzielte. Somit war der Sieg in sicheren Händen. Nach dem Abpfiff lagen sich die SVP Spieler in den armen, einzig Dirk Larsen erkundigte sich höflich und gelassen beim Schiedsrichter nach dem nicht gegeben Tor von Steffen Mall. Seit Fünf spielen ist Marcel Pleeß nun ohne Gegentor.

Die Leistung von Patrick Füger, Philipp Badke und Johannes Steib in der Defensive sollte nach diesem Spiel aber auch noch einmal erwähnt werden. Bis auf eine große Chance ließ man überhaupt nichts anbrennen. Die Mannschaft bedankt sich auch bei allen anwesenden Zuschauern, die für eine großartige Atmosphäre am Höhberg sorgten.

Nachdem man sich nun Derbysieger nennen darf, stehen extrem wichtige Spiele in den nächsten Wochen auf dem Programm. Am Sonntag reist man zum SV Wurmlingen. Mit einem Sieg gegen Wurmlingen, könnte der SV Frommenhausen am darauffolgenden Mittwoch den SVP mit einem Punktgewinn gegen den SV Wendelsheim zum Meister machen. Sollte dies nicht gelingen, hätte der SVP allerdings beim Heimspiel gegen den VfB Bodelshausen die Möglichkeit, die Meisterschaft vor eigenem Publikum perfekt zu machen.

Und noch einmal, weil es so schön ist:
DERBYSIEGER, DERBYSIEGER, HEY HEY……

Nüsse gesammelt haben:
Marcel Pleeß – Philipp Badke, Patrick Füger, Johannes Steib – Paul Knorr (90. Fabian Bart), Sebastian Hittinger, Marius Spohn (92. Florian Wittlinger), Dietmar Hahn, Sebastian Schwarz (64. Steffen Mall) – Andre Schwiedel, Dominik Kuti.

Tore:
1:0 D. Hahn (55.), 2:0 Mall (80.)