An einem für Anfang November sonnig warmen Nachmittag schaffte es der SVP am Sonntag wieder nicht, einen Schritt aus der Krise zu machen und den lange ersehnten Dreier zu landen. Die Chancen waren durchaus da, doch zu viele blieben ungenutzt – was der SV 03 knallhart bestrafte.

Aber der Reihe nach. Den ersten Aufreger gab es schon, bevor überhaupt gespielt wurde: Der Schiedsrichter hatte sich in der Uhrzeit vertan und so konnte das Spiel erst mit einer Stunde Verspätung angepfiffen werden.
Als es dann endlich losging, merkte man den Jungs in Blau an, dass sie sich viel vorgenommen hatten. Körpersprache und Präsenz in den Zweikämpfen stimmte zu Beginn, und Philipp Badke gehörte die erste torgefährliche Szene des Spiels: Seinen Freistoß aus rund 20 Metern konnte der SV 03 Schlussman aber gerade noch so über die Latte lenken. Nach elf Minuten dann aber der Schock: Nach einer Verkettung individueller Fehler in der Pfrondorfer Hintermannschaft konnte der SV 03 mit 1:0 in Führung gehen. Sofort hingen die Köpfe wieder, und die Tübinger kamen, vorwiegend durch ihre gefährlichen Standards, zu weitern Torchancen.

Dann musste auch noch Verteidiger Franz Pöschl verletzt ausgewechselt werden, was Trainer Rasmus Joost zwang, seine Viererkette umzubauen. Doch noch bevor sich die Blauen richtig sortieren konnten, erwischten die Gastgeber sie erneut eiskalt – 2:0. Nachdem nach vorne minutenlang nichts gegangen war, versuchten die SVP-Jungs jetzt, über den Kampf ins Spiel zu kommen, was ihnen mit zunehmender Spieldauer auch immer besser gelang. Als logische Folge fiel dann kurz vor der Pause auch der Anschlusstreffer: Ein Rückpass der Tübinger geriet zu kurz und der engagierte Stefan Schulze spritzte dazwischen – nur noch 2:1.

Die zweite Halbzeit gehörte dann den Gästen. Mit Volldampf war der SVP aus der Pause gekommen und sorgte für eine Viertelstunde Einbahnstraßenfußball. Der ansonsten stark haltende SV 03 Torwart unterlief einen Ball aus dem Halbfeld und Mittelfeldmotor Dietmar Hahn schaltete am schnellsten und besorgte den Ausgleich. Nun gewann der SVP endgültig Oberwasser und drängte auf das Siegtor. Angriff über Angriff rollte auf das SV 03 Tor, doch der Ball wollte nicht über die Linie. Dabei hatten die Tübinger auch noch eine gewaltige Portion Glück, dass Schiedsrichter Mielich bei zwei Foulspielen und einem Handspiel in ihrem Sechzehner keinen Elfmeter gab. Den gab es dann auf der anderen Seite, als Tübingen einmal nach vorne kam – doch Sven Böhringer im Pfrondorfer Kasten lenkte den Ball an den Pfosten und parierte auch den Nachschuss glänzend. Nur wenige Minuten später war dann aber auch er machtlos, als sich ein Freistoß aus dem Halbfeld hinter ihm genau in den Knick senkte. Die wütenden Angriffe der Pfrondorfer brachten nun nichts mehr ein, auch weil der SV 03 keine Gelegenheit ausließ, gefährliche Angriffe durch Fouls zu unterbinden.

So verlor der SVP erneut ein Spiel, in dem er über weite Strecken die bessere Mannschaft war – auch wenn man die Effizienz des Gegners heute einfach auch anerkennen musste. Das Pech klebt den Jungs derzeit förmlich an den Stiefeln, da verliert man so ein Spiel dann eben auch mal völlig unverdient. Nun gilt es, die Köpfe möglichst schnell wieder freizukriegen, bevor am Sonntag der FC Rottenburg II zu Gast am Höhberg ist.