Diesen Samstag reiste der SVP zur „Mannschaft der Stunde“, dem TSV Belsen. Diese waren seit 12 Spielen ungeschlagen und konnten sich auch gegen andere Topteams der Liga, wie den TSV Talheim oder den VfB Bodelshausen durchsetzen.

Überschattet wurde das Spiel von der Endrunde des jährlichen Großevents: Pfrondorfer Darts Open 2019 (PDO). Bei dem sich Spieler wie Alex „Farmer“ Bauer und auch der Coach, Roman „The Cat“ Katzenwadel, noch realistische Chancen auf den Titel machen konnten. Somit war die Ansage des pfrondorfer Trainers Katzenwadel vor dem Spiel klar: Erst ein starkes Spiel gegen Belsen zeigen dann Richtung Taylors Wonderland.

Zur Verwunderung aller Beteiligten wurde das Spiel bei traumhaften Wetter nicht auf dem englischen Rasen, sondern auf dem, mit Granulat reich genährten, Kunstrasen angepfiffen. Hierbei erwischte der TSV Belsen einen Blitzstart. Nach kurzer Volleyballeinlage des Verteidigers Thon kam es zum Freistoß in der Nähe des Strafraums. Diesen verwandelte der Belsener Demir Deliu unwiderstehlich nach bereits 2 Minuten zum 1:0 aus Sicht von Belsen.

Der SV Pfrondorf versuchte durch höheren Ballbesitzanteil dominant zu werden, blieb aber weitestgehend ungefährlich im letzten Drittel. Belsen setzte auf ihre schnelle Offensive und auf Fehler des Gegners.

Diese ließen leider nicht lange auf sich warten und durch einen Konter in der 10. Minute konnte der TSV auf 2:0 erhöhen. Die Partie verlor danach etwas an Geschwindigkeit, was sowohl den heißen Temperaturen als auch dem Kunstrasen geschuldet war.

Der SVP ließ sich trotz des Rückstands aber nicht hängen, da sowohl die Spieler als auch die Zuschauer ein Spiel auf Augenhöhe sahen, in dem sich Pfrondorf immer mehr Chancen erarbeitete. In der 33. Minute zahlte sich diese Mühe endlich aus und Lukas Mader erzielte des Anschlusstreffer zum 2:1!

Die Pfrondorfer Spieler schöpften daraus neue Kraft und rannten weiter gegen die Belsener Defensive an. Diese blieben weiter durch Konter gefährlich und vergaben mehrmals die Chance zum Ausbau der Führung.

In der letzten Minute der ersten Hälfte erzielte Yannick Kirn dann den ersehnten Ausgleichstreffer zum 2:2! Kirn, der sich sonst eher durch Assists einen Namen gemacht hatte, wurde wunderbar von Stefan Schulze in Szene gesetzt und klaute diesem, nach eigenem Angaben, im letzten Moment die Kugel und verwandelte selber. Somit ging es mit einem Unentschieden in die Halbzeit.

Auch wenn sich in der SVP in der Pause vornahm die zweite Halbzeit, besonders die ersten Minuten, konzentrierter anzugehen, bildete diese fast ein identisches Ebenbild der ersten Halbzeit. Belsen ging bereits in der 55. Minute durch einen abgefälschten Schuss des Kapitäns Oman wieder in Führung (3:2). Darauf folgte der Ausbau der Führung auf 4:2 aus belsener Sicht in der 63. Minute.

Anstatt die Köpfe hängen zu lassen entwickelten die pfrondorfer Spieler jedoch eine Art „Trotz-Mentalität“. Bei immer noch karibischen Temperaturen jagten sie dem Anschluss hinterher um an die Leistung der ersten Halbzeit anzuknüpfen.

Diese Mühe wurde auch prompt belohnt in dem Stefan Schulze dem Spiel neue Spannung verpasste in dem er nach Abschluss im Strafraum auf 4:3 verkürzte.

Das Spiel blieb nun hart umkämpft und hitzig, da auch Belsen merkte, dass sich die ersten 45 Minuten wiederholen könnten. Beide Mannschaften investierten viel und kollateral Schäden wie eine durchbrochene Eckfahne wurden billigend in Kauf genommen. Zudem brach sich Marcus Boden bei einem Zweikampf den Arm (Gute Besserung!).

Es dauerte bis zur 92. Minute in der Torwart Alex Bauer einen Freistoß an der Mittellinie, in „Hail Mary“ Manier, Richtung belsener Tor bugsierte. Nach kurzem Flipperspiel im Strafraum landete der Ball schlussendlich bei Paul Knorr. Dieser zeigte als ältester pfrondorfer Spieler auf dem Platz seine ganze Erfahrung und versenkte das Leder gegen die Laufrichtung des Torwarts im rechten Eck. Das erneute Comeback war geschafft und nach ausschweifendem Jubel, bei dem sich sogar Coach K von der Bank Richtung feiernder Mopp torpedierte, war wenige Aktionen später auch Schluss.

Fazit:

Der SV Pfrondorf hätte sich beinahe für anfängliche Verschlafenheit in beiden Hälften und eigene Fehler um einen verdienten Punkt gebracht. Der TSV Belsen verpasste es, trotz starker offensive ihre Chancen zu nutzen und das Spiel früher für sich zu entscheiden.

Am Ende ist die Kämpfermentalität des SVP zu loben, die sich zweimal nicht aufgegeben haben und sich auf ein Neues zurück kämpfen konnten. Somit fühlte sich dieses Unentschieden, wenn auch nur mental, wie ein Sieg an.

Es spielten:

Bauer- Badke, Thorn, Oberschachtsiek, Renner, Knorr – Trenker, Mader – Kirn, Schulze, Badalli

Einwechselspieler:

Votteler, Haußmann, Boden, Sever, Kazenwadel, Schaal.