SV Pfrondorf – TSG Balingen 78:79
Unglücklicher kann ein Spiel nicht enden – mit 78:79 verlieren die SV Pfrondorf Squirrels gegen den Tabellenführer aus Balingen. Das Spiel, das schon vor der Partie einige Spannung versprach, sollte halten, was alle Spieler und Zuschauer erwarteten. Von der ersten Minute an entwickelte sich ein intensives Spiel mit dem besseren Start für die Gäste aus Balingen, die schnell mit 10:2 in Führung gingen. Pfrondorf arbeitete sich jedoch Punkt für Punkt heran, Rick Mattmüller erzielte gleich 7 Zähler im ersten Viertel. Aufgrund der besseren Ausbeute jenseits der Dreipunktelinie war Balingen jedoch auch nach dem ersten Viertel noch mit 19:16 in Führung. Auch in der Folge gelang es keiner Mannschaft sich abzusetzen und so wurde weiterhin auf beiden Seiten ausgeglichen gepunktet.
Leider schaffte es Pfrondorf nicht, mehr als drei Spieler gefährlich in der Offensive in Szene zu setzen und so waren lediglich Philipp Saur, Quirin Deutsch und Rick Mattmüller ständig präsent in der Offensive. Das Trio erzielte 20 der 22 Pfrondorfer Punkte im zweiten Viertel, auf Balinger Seite stach Matthieu Dodelin mit 13 Punkten heraus, der trotz intensiver Verteidigung einige schwierige Würfe verwandeln konnte (am Schluss mit 25 Topscorer der Balinger).
Im der zweiten Halbzeit dann das gleiche Bild: Offensiv auf beiden Seiten gute Trefferquoten, aber auch einige Ballverluste – die Schiedsrichter pfiffen erstaunlich viele Schrittfehler ab, meist zu Recht, häufig aber auch zum Unverständnis der Teams. Kurz vor Ende des dritten Viertels war Balingen mit 59:57 in Führung und Pfrondorf hatte Einwurf nach einem technischen Foul gegen die Balinger Bank: Bezeichnend für einige Unkonzentriertheiten im Pfrondorfer Spiel warfen die Squirrels den Ball in die eigene Hälfte ein – Rückspiel und die Möglichkeit für Balingen weiter davonzuziehen. Fünf schnelle Punkte von Balingen brachten den Gästen einen 65:57 Vorsprung ein, den Florian Nick jedoch mit einem Dreipunktewurf in letzter Sekunde nochmals verkürzen konnte.
Der Schlussabschnitt war dann zunächst eine Sache von Rick Mattmüller, der ganze 11 (!) Punkte in Folge für Pfrondorf erzielte, und Pfrondorf vier Minuten vor Schluss eine 71:70 Führung bescherte. Der ebenfalls starke Quirin Deutsch vergab in der Schlussphase einige Freiwürfe, jedoch war das nicht der Hauptgrund für die Niederlage der Squirrels. Nachdem Balingen mit 79:74 in Führung war und noch 1:16 zu spielen waren, verkürzte Philipp Sauer zunächst auf drei Punkte Rückstand, nach einem Offensivfoul der Balinger wenig später auf einen Punkt. Es waren nur noch knapp 20 Sekunden zu spielen und Balingen wäre eigentlich in der Lage gewesen die Zeit herunterzuspielen und Pfrondorf (genau wie die Gäste längst über der Teamfoulgrenze) hätten foulen müssen. Leider hatten einige Spieler weder die Uhr noch den Spielstand genau im Blick und so sahen alle Zuschauer mit Erschrecken, dass kaum ein Pfrondorfer Anstalten machte dies zu tun.
Doch Balingen zeigte in diesem letzten Angriff nur unwesentlich mehr Spielintelligenz und vergab völlig ohne Not einen freien Korbleger. Nun waren noch 11 Sekunden zu spielen und Pfrondorf spielte einen Schnellangriff, der leider viel zu schnell abgeschlossen wurde. Rick Mattmüller rannte nach vorne und warf für drei Punkte, obwohl der Weg zum Korb relativ frei war, der Ball sprang vom Ring ans Brett, vom Brett an den Ring und von dort in die Hände der Balinger Spieler, die die restlichen fünf Sekunden und den Einpunktevorsprung über die Zeit brachten.
Letztlich waren diese geschilderten Situationen sicherlich nicht gut gelöst worden, aber bei weitem auch nicht DER Grund dafür, dass Balingen das Spiel gewinnen konnte – denn in vielen Szenen zuvor hatte Pfrondorf die Möglichkeit die zwei Punkte zu erzielen bzw. in der Defensive zu verhindern, die für einen Sieg notwendig gewesen wären.
Fazit: Keinem Spieler der Squirrels ist ein Vorwurf zu machen, denn alle haben bis zum Schluss ihr Bestes gegeben. Dennoch ist festzuhalten, dass es erneut viele Ballverluste gab, dazu einige Unkonzentriertheiten in der Schlussphase, die man sich in so einem Spiel kaum erlauben kann, vor allem dann nicht wenn das notwendige Quäntchen Glück auf der Seite des Gegners ist. Damit gewinnt Balingen glücklich, aber nicht unverdient. Pfrondorf, deren Offensive im Wesentlichen aus drei Spielern bestand muss schauen, dass im nächsten Spiel wieder ausgeglichener gescort wird, kann aber mit der Einstellung am heutigen Tage zufrieden sein.
Spieler | Punkte | Rebounds | Assists | Blocks | Ballgewinne | Ballverluste |
Matthias Schanbacher | 2 | 9 | 1 | 0 | 1 | 2 |
Quirin Deutsch | 20 | 4 | 3 | 0 | 1 | 4 |
Rick Mattmüller | 28 | 6 | 0 | 0 | 4 | 7 |
Nils Thomaß | 0 | 2 | 1 | 0 | 1 | 0 |
Florian Nick | 3 | 2 | 0 | 0 | 0 | 2 |
Tammo Heinzler | 4 | 4 | 0 | 0 | 1 | 4 |
Philipp Saur | 21 | 11 | 4 | 0 | 3 | 7 |
Nikolas Fausel | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Cornelius Lichtenberger | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Maurizio Wagenhaus | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 |