Sind Eichhörnchen doch Rudeltiere?
Viel Teamplay und Leidenschaft reichten am Sonntag leider nicht gegen den ungeschlagenen Tabellenführer aus Villingen-Schwenningen.
Coach Victors Ansage war klar: „Knüpfen wir daran an, was uns im Hinspiel stark gemacht hat: Wir machen das Spiel breit und finden die Mismatches gegen langsamere oder kleinere Gegner.“
Mit diesem Mindset und der Unterstützung des seit kurzem wieder zugelassenen Publikums starteten die Eichhörnchen stark in die Partie. Jakob, im 1 gegen 1 kaum zu stoppen, ließ durch flinke Züge zum Korb seine Verteidiger alt aussehen: 6 Punkte in den ersten 3 Minuten. Die Villinger Help-Side kam dank der Breite des Pfrondorfer Spiels oft zu spät. Defensiv wachsam, konnten Ballverluste forciert und in einfache Fast-Break Punkte umgewandelt werden. So stand es nach 6 Minuten 14:13 für die Squirrels.
In der gut gelüfteten und gekühlten Schönbuchhalle stiegen Temperatur und Lautstärke. Nur die Treffsicherheit des Gegners verhinderte in dieser Phase einen großen Rückstand. Durch drei erfolgreichen Dreier und unnötige Fouls auf Seiten der Eichhörnchen gingen die Gäste aber mit 27:18 in die Viertelpause.
Moral und Teamplay stimmten auch im zweiten Viertel. Ihre Freiwürfe müssen die Squirrels im Herbst aber zu gut vergraben haben. Sie waren jetzt am Ende des Winters nicht mehr auffindbar. Die Eichhörnchen wühlten, Tobi, Max und Claudio wurden beim Zug zum Korb gefoult, aber von 15 möglichen Freiwürfen gingen nur 4 ins Netz. Joels Dreiern erging es ähnlich. So konnten die Gäste das zweite Viertel für sich entscheiden: Halbzeitstand 47:26.
Mit Tempo und der Starting Five ging es in die zweite Halbzeit. Defensiv fokussiert aber übereifrig leisteten sich die Squirrels abermals unnötige Fouls. Tobi und Jakob, die mit jeweils 3 Fouls aus der Kabine gekommen waren, kassierten früh das vierte und wechselten wieder aus. Jetzt rächte sich die strenge Linie der Schiedsrichter. Ein Momentum wollte nicht so recht aufkommen, die Gegner trafen weiterhin zielsicher. Chris versuchte mit 4 Blocks den Schaden zu begrenzen, das Publikum kam auf seine Kosten. Trotzdem stand es nach drei Vierteln 66:36.
Handtuch-Schmeißen war aber nicht Teil des Gameplans. Dementsprechend umkämpft war das Schlussviertel. Nach einem besonders strengen Pfiff der Refs bot Chris an, gemeinsam nach dem Spiel das Regelbuch zu studieren. Anknüpfend an die Tugenden des ersten Viertels fanden die Eichhörnchen Mismatches unter dem Korb. Hier punkteten Fin und Claudio gegen die kleinen Guards der Villinger. Auch gegen die nun einsetzende Zonen-Verteidigung der Gäste fand Pfrondorf Mittel und Wege. Als wären sie Äste seines Lieblingsbaums cuttete Victor von der Drei-Punkte- zur Freiwurflinie, bekam den Ball gepasst: Pull-Up Jumper. Defensiv war die Help-Side zur Stelle, die Gäste fanden aber weiterhin ihre offenen Schützen. So stand es zum Ende 82:52 und die Squirrels rutschen auf den siebten Tabellenplatz ab.
Tobi nach dem Spiel: „Ich verliere hundertmal lieber mit einer kämpferischen Teamleistung gegen einen starken Gegner als halbherzig gegen ein schwaches Team knapp zu gewinnen.“ Rest des Teams: „Ja Mann“. Nächste Woche geht es zum Tabellenvierten Rottweil. Mit der Leistung von heute kann da wenig schief gehen.