Zweite knappe Heimniederlage in Folge

Obwohl sich die Basketballer des SV Pfrondorf nach 2 unglücklichen Partien gegen Balingen und Rottweil viel vorgenommen hatten, reichte es vor heimischem Publikum nur zu einer knappen Niederlage. Nach einem guten Start der Pfrondorfer Mannschaft, sowohl offensiv als auch defensiv, kamen die Spieler des SV Böblingen 2 zu oft zu zweiten Wurfchancen und sicherten sich am Ende auch mit einer starken 3er Quote einen knappen Auswärtssieg in der Pfrondorfer Schönbuchhalle.

Aufgrund einer verletzungsbedingten Spielpause avancierte Matthias Schanbacher zum Headcoach der jungen Pfrondorfer Mannschaft und trieb mit einer guten Ansprache und einer Schöpfkelle voll Motivation die Spieler zu einem erfolgreichen ersten Viertel. Die Startaufstellung mit Philipp Saur, Dimitrios Kokkonias, Flo Nick, Cornelius Lichtenberger-Maier und Rick Mattmüller legte mit gutem Teambasketball und einer guten Quote aus dem Feld einen guten Start hin. Böblingen konnte im ersten Viertel unter den Brettern kontrolliert werden und die Rebounds landeten meist in den Händen der Pfrondorfer. Vom Coach erhielt Cornelius Lichtenberger-Maier die Lizenz zum Ballern und vollstes Vertrauen, wofür er sich mit zwei 3ern in Folge in der Anfangsphase bedankte und bewies damit ein abgezockt sicheres Händchen jenseits der 6,75-Meter-Linie. Paul Hildinger ließ sich von dieser Treffsicherheit anstecken und erhöhte mit seinem 3er in der 6. Spielminute auf ein 12:7 für die Pfrondorfer Jungs. Indem man immer wieder den Zug zum Korb suchte, erhielten die Böblinger schnell viele Fouls, was Pfrondorf an die Freiwurflinie führte. Allerdings fanden bis zur Halbzeit nur 8 von 14 Freiwurfversuchen (57 %), von denen 6 Stück Rick Mattmüller beisteuerte, den Weg durch die Reuse.

Im zweiten Viertel gelangen der Heimmannschaft lediglich 13 Punkte. Böblingen schaffte es ebenfalls nur auf 15 Punkte, wobei deren größer werdender Drang zum Korb immer mehr spürbar wurde und sich deren Reboundstärke schleichend aufkommend andeutete. In diesem Viertel hatte man sich dem Gegner angepasst und ließ mit lediglich einem einzigen Teamfoul im gesamten 2. Viertel zu wenig Intensität verspüren. Der Ball lief zwar in der Offensive, aber die Treffer wollten nicht wie im ersten Viertel fallen und die Pfrondorfer verpassten es, sich ein komfortables Polster aufzubauen. So verabschiedeten sich beide Mannschaften mit einem Handballergebnis von 35:30 in die Halbzeitpause und die zahlreichen Zuschauer wussten, dass der 5 Punkte Vorsprung nichts bedeutete.

Nach der Halbzeitpause kamen die Böblinger in Schwung. Coach Schanbacher versuchte mit einer schnellen Auszeit den Run zu stoppen. Doch angeführt von M. Mayer und A. Klitzsch, die im dritten Viertel zusammen 14 der 26 Punkte der Böblinger markierten, gelang es den Spielern aus der lediglich zweitgrößten Stadt im Landkreis Böblingen immer wieder die Abpraller zu angeln und sich damit eine zweite Chance zum Punkten zu ergattern. Das wussten sie auch stetig auszunutzen. Der Ausfall des Centers Matthias Schanbacher machte sich in dieser Phase am deutlichsten bemerkbar. Quirin Deutsch und Flo Nick war es zu verdanken, dass die Pfrondorfer Squirrels nicht deutlich zurückfielen. Der 3er Spezialist Cornelius Lichtenberger-Maier aus dem ersten Spielabschnitt schenkte am Ende des vorletzten Viertels einen weiteren 3er ein und es stand vor den letzten 10 Minuten 56:56 bzw. 0:0. Mit einem bitteren Beigeschmack und rhythmusbrechend für alle Spieler und Zuschauer fielen nun die Schiedsrichter der Partie auf, die sich unsicher und untereinander teilweise unterschiedlicher Meinung zeigten. Schlüsselszene war der Zug von Quirin Deutsch zum Korb, wobei dieser gefoult wurde und den Ball im Korb unterbringen konnte. Wie zuvor mehrmals bei den Böblingern geschehen, hätte dies 2 Punkte plus Bonusfreiwurf bedeutet. Die Zwei mit den Pfeifen entschieden sich für eine ganz kecke Variante: 2 Freiwürfe für den gefoulten ohne „AND ONE“ und ohne das Böblingen die Teamfoulgrenze erreicht hatte. Diese und andere fragwürdige Entscheidungen sorgten nach Spielende noch für reichlich Gesprächsstoff.

Nichtsdestotrotz hatten die Pfrondorfer beim Start ins letzte und entscheidende Viertel beim Gleichstand alles selbst in der Hand. Doch O. Schlipf zeigte sich nervenstark und netzte drei Würfe von der 3er Linie innerhalb 5 Minuten ohne Fehlversuch ein. Als die Pfrondorfer Verteidigung diesen Spieler in den Griff bekam, traf P. Bebion stellvertretend für seinen Böblinger Teamkollegen. Zwei darauf folgende Punkte der Böblinger sorgten für einen 5 Punkte-Rückstand beim Stand von 76:71, zweieinhalb Spielminuten vor Schluss. Obwohl die Pfrondorfer noch auf zwei Punkte herankamen konnten die Böblinger Ihren hauchdünnen Vorsprung, dank eines weit vom Korb abgeprallten Balles und anschließendem Offensivrebound, über die Zeit retten.

In der kommenden 3 wöchigen Pause bis zum nächsten Spieltag für die Pfrondorfer Squirrels heißt es nun, die unglücklichen Niederlagen zu vergessen und sich auf die Stärken aus dem Saisonstart zu besinnen. Das nächste Spiel gegen Freudenstadt wird zeigen, ob man gegen den Abstieg spielt oder noch im oberen Drittel der Tabelle mit dabei ist. Klar ist: Verlieren bei den 4 der letzten 6 Partien macht keinen Spaß, gehört aber dazu und sollte nun genügend Motivation sein, mit einer richtigen Einstellung und Energie aus der Spielpause zu kommen und mit schnellem Basketball zu überzeugen.

Es spielten: Rick Mattmüller (16), Flo Nick (15), Quirin Deutsch (14), Philipp Saur (10), Cornelius Lichtenberger-Maier (9), Paul Hildinger (8), Tammo Heinzler (3), Dimitrios Kokkonias (1), Nikolas Fausel, Maurizio Wagenhaus